Forschungsschwerpunkte der Professur für Wirtschaftspädagogik (560B)

Das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Julia Warwas arbeitet mit vielfältigen Methoden der empirischen Bildungsforschung und befasst sich dabei mit folgenden Themenfeldern:

  • Lehrprofessionalität und Lehrkräftekooperation
  • Personalführung und Lehrkräftegesundheit
  • Digital gestützte Kompetenzmessung in Ausbildungs- und Arbeitssettings
  • Lernbegleitende Diagnostik und ihre technologische Unterstützung

Laufende Projekte

KISK

KISK: Kompetenzorientierte und stellenspezifische IT-Sicherheit für Mitarbeiter:innen in Krankenhäusern

Cyber-Angriffe auf Krankenhäuser stellen eine zunehmende Gefahr für die Datensicherheit und Gesundheitsversorgung in Deutschland dar. Dabei sind oft menschliche Fehler das zentrale Einfallstor für Cyber-Angriffe. Das Verbundprojekt KISK hat daher zum Ziel Mitarbeitende in solchen kritischen Infrastrukturen zu einem bewussten, zielgerichteten und wirkungsvollen Umgang mit Cyberrisiken zu befähigen.

Das interdisziplinäre Projektteam, entwickelt einerseits handlungsnahe, situierte Kompetenztests, welche dabei helfen, möglicherweise vorhandene individuelle Wissenslücken und Strategiedefizite eines notwendigen informationssicheren Handelns am Arbeitsplatz zu identifizieren. Andererseits konzipiert und evaluiert das Team innovative IT-Security-Toolkits mit Trainingsvideos und Nudges, um Kliniken bei einem bedarfsorientierten Kompetenzaufbau zu unterstützen.

Mit den Projektpartnern der Universität Göttingen, der Universitätsmedizin Göttingen und dreizehn deutschen Krankenhäusern werden auf diese Weise Schulungs- und Sensibilisierungskonzepte entworfen und überprüft, welche auf die besondere Organisationsstrukturen und Arbeitsprozesse in Kliniken abgestimmt sind. So trägt das Projekt letzlich dazu bei, eine sichere Umgebung für Patient:innen und Mitarbeiter:innen in diesem Sektor der kritischen Infrastruktur zu schaffen.

Das Projekt wird gefördert von dem Deutschen Bundesministerium für Gesundheit. Weitere Informationen finden sich auf der Projekt-Website.

Ausgewählte Publikationen

Keller, T., Köpfer, P. & Warwas, J. (2024). To comply or not comply - The roles of professionals' action regulation and personality traits in following cybersecurity policies at work. Accepted paper for European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI Sig 14 Learning and Professional Developement), 21.08-23.08, Finnland.

Keller, T., Warwas, J. Schütz, F. & Rampold, F. (2024). Developing a Situational Judgement Test for Cybersecurity in Healthcare: An important diagnostic prerequisite for forstering Cybersecurity Behavior among Hospital Staff. EDULEARN24 Proceedings.

Rampold, F., Heinsohn, J., Schuetz, F., Klein, J., Keller, T., Masuch, K., & Warwas, J. (2023). Custom Solutions for Diverse Needs: Laying the Foundation for Tailored SETA Programs in the Healthcare Domain in Proceedings of the 56th Hawaii International Conference on System Sciences. 10.

Ansprechpartnerin

Wohlbefinden von Lehrkräften

Dass das Wohlbefinden von Lehrkräften essentiell ist für das gesamte Schulwesen, legen Forschungsergebnisse nahe, die dieses Konzept mit der Effizienz der Lehre, dem Lernerfolg und Wohlbefinden der Lernenden sowie der Bleibeabsicht der Lehrkräfte im Beruf in Zusammenhang bringen. Gleichzeitig besteht aktuell wenig konzeptionelle Klarheit über Lehrkräftewohlbefinden. Ziel der Forschungen in diesem Themengebiet an der Uni Hohenheim ist es, Klarheit und ein tiefgehendes Verständnis für Rahmenbedingungen, Komponenten und Auswirkungen des Lehrkräftewohlbefindens zu erhalten.

Anpsrechpartner:innen:

Laura Kurrle

Führungsstrategien in der Schulleitung

Schulleiterinnen und Schulleiter stehen bei der Wahrnehmung von Führungsaufgaben in sogenannten Expertenorganisationen vor besonderen Herausforderungen. An der Professur für Wirtschaftspädagogik werden, vielfach in Zusammenarbeit mit Kolleg:innen aus der Schweiz und Österreich, empirische Studien zu effektiven Führungsstrategien in diesen besonderen organisationalen Settings durchgeführt. Im Fokus stehen dabei bspw. die Fragen, mit welchen Strategien schulische Leitungskräfte die produktive Zusammenarbeit innerhalb des Kollegiums befördern oder die belastenden Auswirkungen der pädagogischen Arbeit in schwierigen Kontexten mindern können. Ergänzend wird der Einfluss innerschulischer Führungsaktivitäten auf schulspezifische Leistungen untersucht.

Ausgewählte Publikationen

Windlinger, R., Warwas, J. & Hostettler, U. (2023). Personalbindung an Schulen in herausfordernden Kontexten - Kann transformationale Führung Kündigungsabsichten mildern? Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften, 45(1), 15-26, DOI: 10.24452/sjer.45.1.2.

Kemethofer, D., Helm, C. & Warwas, J. (2022). Does Educational Leadership Enhance Instructional Quality and Student Achievement? The Case of Austrian Primary School Leaders. International Journal of Leadership in Education, DOI: 10.1080/13603124.2021.2021294.

Warwas, J., Helm, C., & Schadt, C. (2019). Unterstützendes Führungsverhalten schulischer Leitungskräfte für die Arbeit professioneller Lerngemeinschaften im Kollegium. Zeitschrift für Bildungsforschung, 9(1), 37-70. Open Access: https://link.springer.com/article/10.1007/s35834-019-00230-w

Ansprechtpartner:innen

Prof. Dr. Julia Warwas

Spielerisch zu mehr Informationssicherheit? - Theoriegeleitete Planung, Entwicklung und Evaluation einer gamifizierten Lernumgebung

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Entwicklung, Implementierung und Evaluation einer gamifizierten Lernumgebung, um speziell die Informationssicherheits-Kompetenzen bei Auszubildenden in Wirtschaftsunternehmen zu fördern. Durch den Einsatz einer solchen gamifizierten Lernumgebung zielt das Projekt darauf ab, ein tiefgreifendes Verständnis und handlungsorientierte Fähigkeiten im Bereich der Informationssicherheit zu fördern, die über traditionelle Lernmethoden hinausgehen. Die Effektivität dieser Lernumgebung wird in Hinblick auf unterschiedliche pädagogische Zielgrößen experimentell evaluiert. Ziel ist es, durch gezielte Bildungsmaßnahmen die Informationssicherheits-Kompetenzen zukünftiger Generationen von Berufstätigen zu steigern und somit einen Beitrag zur allgemeinen Erhöhung der Cybersicherheit in der Arbeitswelt zu leisten.

Ausgewählte Publikationen:

Keller, T, Warwas, J & Köpfer, P (2024). Development and Validation of a Situational Judgement Test on the Cyber Security Competencies in VET. Accepted paper for European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI Sig 1 Assessment and Evaluation), 26.06 – 28.06, Barcelona.

Ansprechpartner:innen:

Thomas Keller, M. Sc.

ITS.kompetent

ITS.kompetent: Ermittlung des IT-Sicherheits-Qualifizierungsbedarfs mittels Kompetenzmessung und Profilabgleich

Das Projekt unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter:innen im Bereich der Informations- (technischen) Sicherheit authentisch und valide zu messen und auf stellentypische Risiken abzustimmen. Mit Hilfe von ITS.kompetent können KMU ihren unternehmensspezifischen Qualifizierungsbedarf ermitteln und geeignete Schulungsangebote gezielt auf dem Trainingsanbietermarkt suchen bzw. individuell zuschneiden. Dazu wird ein online-gestütztes ITS-Analysetool mit Hilfe von etablierten Assessment-Methoden der beruflichen Bildungsforschung entwickelt und für registrierte Nutzer:innen frei zur Verfügung gestellt. Das Tool integriert Anforderungsspezifikationen, Kompetenzen und Vorschläge für Weiterbildungsmaßnahmen. Somit wird ein anwenderfreundliches Instrumentarium geschaffen, welches sowohl auf einer wissenschaftlich fundierten Messung von ITS-Kompetenzen basiert als auch kompakt und einfach in Handhabung und Auswertung von KMU eingesetzt werden kann.

Dieses Drittmittelprojekt findet in Kooperation mit der Universität Göttingen statt und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Weitere Informationen finden sich auf der Projekthomepage.

Ausgewählte Publikationen

Rampold, F., Masuch, K., Warwas, J. & Trang, S. & (accepted). Triad or Error? Introducing Three Basic Dimensions of Competence as a Driving Force for Information Security Performance. Completed Research Paper for the International Conference on Information Systems (ICIS) 2023.

Köpfer, P., Warwas, J., Schütz, F., Rampold, F., Masuch, K. & Trang, S. (2023). A Competence-Based Screening of Instructional Designs in Trainings for Information Technology Security at the Workplace, Poster Präsentation beim Annual Meeting der American Educational Research Association (AERA), 9. April, Chicago (USA).

Rampold, F., Schütz, F., Masuch, K., Köpfer, P., & Warwas, J. (2022). Are You Aware of Your Competencies? – The Potentials of Competence Research to Design Effective SETA Programs. ECIS 2022 Research Papers. 134. https://aisel.aisnet.org/ecis2022_rp/134

Warwas, J., Mooren, H. & Köpfer, P. (2022). Analyse und Förderung von IT-Sicherheitskompetenz in Unternehmen: Hemmende und begünstigende Bedingungsgrößen sicherheitskonformer Verhaltensweisen, Präsentation auf der Jahrestagung der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik (BWP), 28. September, Freiburg.

Warwas, J.; Köpfer, P.; Rampold, F.; Schütz, F.; Masuch, K.; Trang, S. (2022). Fostering Competences of Information Security at the Workplace through Training? Results of a Structured Literature Review, Präsentation auf der Konferenz der EARLI SIG „Learning and professional development”, 18. August, Paderborn.

Ansprechpartnerinnen

 

 

Abgeschlossene Projekte

EKGe

EKGe: Erweiterte Kompetenzmessung im Gesundeitsbereich

Im Projekt zur „Erweiterten Kompetenzmessung im Gesundheitsbereich (EKGe)“ der Forschungs- und Transferinitiative ASCOT+ kommen computergestützte Assessmentverfahren zum Einsatz, um erworbene berufliche Handlungskompetenzen bei Auszubildenden im Gesundheitssektor differenziert und standardisiert zu erfassen. In der ersten ASCOT-Initiative (Projekte TEMA und CoSMed) wurden bereits Kompetenzmodelle und technologiebasierte Testinstrumente entwickelt, mit welchen berufsfachliche Kompetenzen in der Patientenbetreuung und -versorgung für das Berufsfeld Gesundheit valide und reliabel gemessen werden können. Das Projektvorhaben EKGe zielt nunmehr darauf ab, diese Kompetenzmodelle und technologiebasierten Testinstrumente zu transferieren, um wichtige Kompetenzfacetten zu erweitern und in der Ausbildungspraxis einzusetzen. Diese Erweiterung beinhaltet zwei Kompetenzbereiche: (1) die Belastungs-Bewältigungskompetenz, welche auf den Umgang mit berufs- bzw. berufsfeldspezifischen Belastungen zur Erhaltung der eigenen psychischen Gesundheit abhebt, (2) Kompetenzen zur interprofessionellen Zusammenarbeit.

Neben der vertieften Analyse der Bedingungen in der praktischen Pflegeausbildung werden die gemessenen beruflichen Handlungskompetenzen im Längsschnitt mit Prozessdaten zur Ausbildungsqualität in Beziehung gesetzt. Ziel ist es dabei, die Entwicklung der gemessenen Kompetenzen durch individuelle sowie organisationsbezogene Ausbildungsmerkmale auf Basis innovativer, prozessnaher Erhebungsinstrumente zu erklären und valide Einblicke in Bedingungen der Bewältigung berufstypischer Aufgaben in der Pflegepraxis zu erhalten. Darüber hinaus wird im Projekt eine Intervention zur Förderung berufsbezogener Belastungs-Bewältigungskompetenzen von angehenden Pflegefachkräften entwickelt und erprobt, welche belastbare Aussagen über eine gezielte Förderung dieser Kompetenzen zulässt. Das IT-gestützte, didaktische aufbereitete Lehr-Lern-Modul wird in digitalisierter Form zum breiten Einsatz zur Verfügung gestellt.

Dieses Drittmittelprojekt findet in Kooperation mit der Technischen Universität München (Verbundleitung; Prof. Dr. Eveline Wittmann), der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Prof. Dr. Ulrike Weyland) sowie der Georg-August-Universität Göttingen (Prof. Dr. Susan Seeber; Prof. Dr. Matthias Schumann) statt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Weitere Informationen finden sich auf der Projekthomepage.

Ausgewählte Publikationen

Warwas, J., Vorpahl, W., Seeber, S., Krebs, P., Weyland, U., Wittmann, E., Wilczek, L. & Strikovic, A. (2023). Developing and validating an online situational judgement test on stress coping competence of nursing apprentices. Empirical Research in Vocational Education and Training, 15(5), DOI: 0.1186/s40461-023-00145-x.

Stricović, A., Wittmann, E. Warwas, J., Philipps, V., Weyland, U. & Wilczek, L. (2023). Berufsfeldspezifische und prozessnahe Erfassung von Ausbildungsbedingungen im Gesundheitsbereich. In K. Kögler, U. Weyland & H. Kremer (Hrsg.), Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2022 (S. 237-259). Budrich.

Wittmann, E., Weyland, U., Seeber, S., Warwas, J., Stricović, A., Krebs, P., Pohley, M. & Wilczek, L. (2022). Test sensitivity in assessing competencies in nursing education. Empirical Research in Vocational Education and Training, 14(3), DOI: 10.1186/s40461-022-00131-9.

Wittmann, E., Weyland, U., Warwas, J., Seeber, S. & Schumann, M. (2022). Operationalisierung und Förderung von Bewältigungs- und Kooperationskompetenzen in der Pflegeausbildung - Ansätze im Forschungsprojekt EKGe. Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik - Beiheft 33: Professionalisierung der Gesundheitsberufe. (Info-Flyer)

Wittmann, E., Seeber, S., Weyland, U., Strikovic, A., Pohley, M., ... & Warwas, J. (2024). Interprofessionelle Kooperationskompetenz von Pflegeauszubildenden im Kontext der digitalen Transformation. Zeitschrift für Pädagogik, 70(2), 202-225.

Wittmann, E., Weyland, U., Warwas, J., Seeber, S. & Schumann, M. (2024). EKGe - Erweiterte Kompetenzmessung im Gesundheitsbereich. In Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.), Digitale Tools für die Berufsbildungspraxis. Lehren, Lernen und Prüfen mit ASCOT+, 24-28. BMBF. https://www.ascot-vet.net/ascot/shareddocs/downloads/files/Praxisbroschuere_ASCOTplus.pdf?__blob=publicationFile&v=6

Warwas, J., Krebs, P., Vorpahl, W., Weyland, U., Wilczek, L., Seeber, S. & Wittmann, E. (2024). Promoting coping competence for psychological stressors in nursing training: a controlled pedagogical intervention, Front. Med, 11, doi: 10.3389/fmed.2024.1429541. https://www.frontiersin.org/journals/medicine/articles/10.3389/fmed.2024.1429541/full

Ansprechpartnerinnen

Professional Learning Communities among Teachers

Dieser Forschungsbereich befasst sich mit den Voraussetzungen, Prozessen und Wirkungen der Realisierung elaborierter Formen der Kooperation zwischen Lehrkräften. In verschiedenen Teilstudien beschäftigen wir uns mit:

  • der Modellierung und Messung von Kernmerkmalen professioneller Lerngemeinschaften,
  • kommunikativen Mikroprozessen, welche einer erfolgreichen Zusammenarbeit von Lehrkräften zugrunde liegen,
  • Effekten, welche sich für kooperative Arbeitsformate im Schulkontext auf individuelle Beanspruchungen der beteiligten Lehrkräfte sowie auf die Gestaltung von Unterricht empirisch dokumentieren lassen.

Ausgewählte Publikationen

Schadt, C., Warwas, J., Kärner, T., & Huhn, S. (2023). Das Paradoxon der Lehrkräftekooperation: Konzeptualisierung und Einordnung bisheriger empirischer Befunde auf Basis eines integrativen Literaturreviews. In: K. Köger, U. Weyland & K. Kremer (Hrsg.), Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2022 (S. 165-181). Budrich.

Warwas, J., Schadt, C., & Wilke, C. (2020). Kommunikationsqualität in Professionellen Lerngemein-schaften und ihr Stellenwert für das professionelle Handeln der beteiligten Lehrkräfte – Eine systematische Literatursichtung. Berufs- und Wirtschaftspädagogik online: bwp@-Spezial, Profil 6, 1-23. Open Access: https://www.bwpat.de/profil-6_wuttke/warwas-etal

Warwas, J., & Schadt, C. (2020). Zur theoretischen Modellierung Professioneller Lerngemeinschaften – Vergleich und Integration unterschiedlicher Ansätze. In: K. Kansteiner, C. Statmann, C.G. Buhren, & P. Theurl (Hrsg), Professionelle Lerngemeinschaften als Entwicklungsinstrument im Bildungswesen (S.37-48). Weinheim: Beltz Juventa.

Warwas, J. & Helm, C. (2018). Professional learning communities among vocational school teachers: Profiles and relations with instructional qualitiy. Teaching and Teacher Education, 73, 43-55.

Ansprechpartner/innen

Prof. Dr. Julia Warwas

Professionelle unterrichtsbezogene Kommunikation zwischen berufsschulischen Lehrkräften

Unterrrichtsbezogene Kooperation firmiert in der Literatur als Schulentwicklungsmotor ebenso wie als unverzichtbare Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung curricularer Reformen. Die kommunikativen Mikroprozesse, auf welche sich kooperative Arbeitsprozesse zur Planung und Gestaltung von Unterricht maßgeblich stützen, haben jedoch deutlich weniger Aufmerksamkeit erhalten als allgemeine Einschätzungen zu Kooperationshäufigkeit, -formaten und -qualitäten. Ein Dissertationsprojekt an der Professur hat sich dieser Forschungslücke eingehend gewidmet.

Es liefert (1) ein systematisches Literaturreview der internationalen Forschung, um anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse relevanter Beiträge konstitutive Merkmale professioneller unterrichtsbezogener Kommunikation synoptisch herauszuarbeiten. Hieraus wurde (2) ein generisches Kategoriesystem für Beobachtungsstudien unterrichtsbezogener Kommunikation zwischen Lehrkräften entworfen. Ferner wurde (3) eine für typische Entscheidungssituationen der (kooperativen) Unterrichtsplanung adaptierte Version des generischen Kategoriesystems in einer strukturierten Analyse von Gesprächen zwischen Lehrkräften erprobt.

Den exemplarischen Kommunikationsanlass stellte hierbei eine Diskussion über die Qualität verschiedener Lernaufgaben für den Einsatz im wirtschaftsberuflichen Unterricht dar (Beurteilung und Auswahl unter Berücksichtigung von Lerninhalt, Lernzielen und Klassenmerkmalen). Die Gesprächsanalyse umfasst nicht nur die Kontrastierung unterschiedlicher Gesprächsqualitäten, sondern auch Gesprächsergebnissen in Form von mehr oder minderdidaktisch begründeten Auswahlentscheidungen.

Ausgewählte Publikationen:

Schadt, C., Warwas, J., & Heinz, L. (2023). Die Auswahl von Lernaufgaben als kommunikativer Prozess - Eine Experten-Novizen-Studie mit Lehrkräften zum wirtschaftsberuflichen Unterricht. Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, 119(1), 18-47, DOI: 10.25162/ZBW-2023-0002. Volltext

Ansprechpartner:innen: